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Attac schlägt Gewinnsteuer abhängig von der Höhe vor

Das Thema Steuern ist wegen der Steuerreform derzeit in Österreich in aller Munde. Die ÖVP-FPÖ-Regierung plant unter anderem, die Steuer auf Unternehmensgewinne von derzeit 25 auf 21 Prozent zu senken. Die Nichtregierungsorganisation (NGO) Attac schlägt in diesem Zusammenhang vor, den Steuersatz abhängig von der Höhe des Gewinns zu machen.

Konkret stellt sich Attac Folgendes vor: 22 Prozent Körperschaftssteuer (KöSt) für alle Gewinne bis zu 40.000 Euro, 25 Prozent für alle Gewinne bis 500.000 Euro und 34 Prozent für alle Gewinne darüber. Laut Attac schreiben über 90 Prozent aller österreichischen Firmen Gewinne von weniger als 500.000 Euro. Im Umkehrschluss würde die Idee bedeuten, dass Großkonzerne mit hohen Gewinnen mehr Steuern zahlen müssten als bisher.

Attac kritisiert, dass große internationale Firmen mehr Möglichkeiten hätten, Gewinn zu verschieben und dadurch weniger Steuern zahlen als der Kaufmann ums Eck. "Eine progressive KöSt würde dieser Wettbewerbsverzerrung zwischen großen und kleinen Unternehmen entgegenwirken", erklärte der Attac-Ökonom Kai Lingnau. Er argumentiert mit dem "Prinzip der Leistungsfähigkeit", das auch für die Lohnsteuer gelte.

Attac erhebt die Forderung im Rahmen eines Positionspapier, das am Montag offiziell veröffentlicht wird. Das globalisierungskritische Netzwerk will in den nächsten Wochen für sein Modell einer progressiven KöSt werben. Laut Attac gibt es zahlreiche Länder, die gewinnstarke Unternehmen stärker besteuern als kleine Betriebe, die geringe Gewinne erwirtschaften. In Europa seien dies unter anderem Belgien, Frankreich, Kroatien, Litauen, die Niederlande und Portugal.

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