Konkret stellt sich Attac Folgendes vor: 22 Prozent Körperschaftssteuer (KöSt) für alle Gewinne bis zu 40.000 Euro, 25 Prozent für alle Gewinne bis 500.000 Euro und 34 Prozent für alle Gewinne darüber. Laut Attac schreiben über 90 Prozent aller österreichischen Firmen Gewinne von weniger als 500.000 Euro. Im Umkehrschluss würde die Idee bedeuten, dass Großkonzerne mit hohen Gewinnen mehr Steuern zahlen müssten als bisher.
Attac kritisiert, dass große internationale Firmen mehr Möglichkeiten hätten, Gewinn zu verschieben und dadurch weniger Steuern zahlen als der Kaufmann ums Eck. "Eine progressive KöSt würde dieser Wettbewerbsverzerrung zwischen großen und kleinen Unternehmen entgegenwirken", erklärte der Attac-Ökonom Kai Lingnau. Er argumentiert mit dem "Prinzip der Leistungsfähigkeit", das auch für die Lohnsteuer gelte.
Attac erhebt die Forderung im Rahmen eines Positionspapier, das am Montag offiziell veröffentlicht wird. Das globalisierungskritische Netzwerk will in den nächsten Wochen für sein Modell einer progressiven KöSt werben. Laut Attac gibt es zahlreiche Länder, die gewinnstarke Unternehmen stärker besteuern als kleine Betriebe, die geringe Gewinne erwirtschaften. In Europa seien dies unter anderem Belgien, Frankreich, Kroatien, Litauen, die Niederlande und Portugal.