Selbst gemachtes veganes Hackfleisch

Unser bestes veganes Hackfleisch
Direkt zum Rezept →

Meine Experimentierfreude und der manchmal latent übertriebene Ehrgeiz, den ich bereits im Artikel zu den ersten Gehversuchen, Hype-Pflanzenfleisch-Patties in der eigenen Küche nachzubauen, erwähnt habe, haben zugeschlagen. Und zwar mit voller Wucht! Ich präsentiere: Selbst gemachtes veganes Hackfleisch! Sozusagen der Beyond Possible Burger in Version 2.0.

Was ich damals noch als leicht schräges, aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb irgendwie sympathisches Ukulelen-Cover einer Bombast-Rockband bezeichnet habe, hebe ich qualitativ hiermit mindestens auf die Darbietung der (wirklich guten) Schülerband. Klar, hier geht es immer noch um eine Hommage an die Produkte von Impossible Foods, Beyond Meat und dergleichen, unsere Versuchsküchengröße hat sich nicht verändert und ich habe auch zwischenzeitlich kein Fernstudium in Sachen Lebensmittelchemie belegt. Einen Top Secret Code habe ich ebenfalls immer noch nicht geknackt.

Aber ja, ich habe in der Zwischenzeit im eigenen Kämmerlein so einigermaßen fleißig geübt und gelernt, hatte dabei so einige Heureka-Momente und da die beinahe schon kindliche Freude über das verdammt gute Ergebnis einfach ein klein wenig zu groß ist, um „nur“ dem alten Rezept ein Update zu verpassen (und weil es diesmal eben nicht nur um Burger gehen soll), rolle ich das ganze Beyond-Possible-Thema hiermit neu auf.

Ich verspreche, diese Fortsetzung wird deshalb nicht langweilig, ich wiederhole mich nur so ein kleines bisschen und es geht natürlich auch diesmal wieder darum, zu experimentieren. Um Zutaten, die du so mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (noch) nicht im Vorratsschrank hast und schlussendlich auch darum, warum wir uns mit unseren Freunden von KitchenAid zusammengetan haben, um dir zu zeigen, dass auch vegane Kochnerds absolut etwas mit einem Fleischwolf anfangen können.

Wie ich schon vor einem knappen Jahr, als dieses Pflanzenfleisch-Abenteuer seinen Beginn nahm, zu fragen pflegte: Heute gibt es kein gesundes 30-Minuten-Weeknightdinner aus nur fünf Zutaten. Einkaufen musst du auch (es sei denn, du hast dich schon für den Beyond Possible Burger eingedeckt, dann wird die Einkaufsliste etwas kürzer). Naturbelassene, vollwertige Küche? Kann ich auch nicht anbieten, sorry. Dafür aber das saftigste, leckerste, günstigste und damit eben auch das beste selbst gemachte vegane Hackfleisch, das dir bisher untergekommen ist. Jetzt kommt es auf dich an: Bist du dabei?

Unser bestes veganes Hackfleisch

Dachte ich’s mir doch, du bist halt eine coole Socke, womit wir wieder bei der funktionalen Fußbekleidung wären. Dann schnapp’ dir mal einen Laborkittel, ich nehme dich als Allererstes mit in die wundersame Welt der Bindemittel.

Denn ein – zugegebenermaßen gar nicht mal so streng gehütetes – Geheimnis der, nennen wir sie mal neuartigen, Fleischalternativen habe ich dann doch gelüftet: Die Zutat, die dafür sorgt, dass nachhaltige, vegane Burgerpatties sowohl ihre Form, als auch die Saftigkeit behalten, die uns vermutlich alle zunächst in hellste Aufregung versetzt hat, als wir das erste mal einen der Hype-Bratlinge in die Pfanne geworfen haben. Und dazu musste ich eigentlich nur auf die Zutatenlisten gucken und Tante Google bemühen.

Es geht um, Trommelwirbel bitte, Methylcellulose. Und jetzt lass dich bitte nicht davon abschrecken, dass Tante Google dir bei der eigenen Recherche erzählt, dass es sich dabei um Tapetenkleister handelt. Es ist zwar korrekt, dass Methylcellulose auch Haupt- oder sogar einziger Bestandteil vieler Kleister ist, mit denen man „wunderschöne“ Raufaster an die Wand pappen kann. Die Methylcellulose ist als nicht-allergener, ungiftiger und unverdaulicher Zusatzstoff aber auch für Lebensmittel zugelassen. Leicht anders modifiziert als Ethylmethylcellulose oder E 465 übrigens auch in Bio-Produkten. Dabei wirkt sie wie ein Ballaststoff. Wenn ich mich ganz weit aus dem Fenster lehnen wollen würde, könnte ich jetzt also sogar behaupten, das Polysaccharid wäre gesund. Und schon sehe ich Augenbrauen nach oben schnellen, Health Claims sind schließlich ein no no und deshalb lasse ich das mit dem Fensterlehnen. Jetzt ist das Angebot verschiedenster Methylcellulose-Produkte leider eher beschränkt (komm jetzt bitte nicht auf die Idee, die seit Jahren offen herumliegende Packung Kleister aus dem Keller zu kramen) und als Privatperson ist es nahezu unmöglich, an E 465 zu kommen. Wir verwenden deshalb momentan dieses Produkt, welches aus nicht-genveränderter Baumwolle gewonnen wird.

Veganes Hackfleisch selber machen

Methylcellulose wird sowohl in der konventionellen, als auch in der biologischen Lebensmittelherstellung, aber auch im kosmetischen und medizinischen Bereich so ziemlich sehr gerne verwendet, da sie zusätzlich zu ihrer Unbedenklichkeit bei der Verwendung als beispielsweise Emulgator oder Überzugsmittel auch anderweitig enorm vielseitig ist. In letzter Zeit vegane Mayo oder Eis gemampft? Eine Tagescreme ins Gesicht geschmiert? Als Kontaktlinsenträger Augentropfen zunächst mal präzise genau neben und dann beim zweiten Anlauf doch ins Auge getropft? Dann ist es gut möglich, dass du Methylcellulose zu dir genommen hast. Ihr kennt euch also bereits. Das schleimige Zeug, das Slimer damals in den 80ern in den Ghostbusters-Filmen überall zurückgelassen hat? Ja, du denkst richtig, auch als Ektoplasma macht sie sich gut. Hans Dampf in allen Gassen, könnte man also sagen.

In unserem besten veganen Hackfleisch agiert die Methylcellulose zum einen als Bindemittel – das alte Thema „vegane Bratlinge fallen in der Pfanne notorisch auseinander“ gehört ab sofort also der Vergangenheit an –, zum anderen als Wasserrückhaltemittel, denn das einzig gute Meth auf der Welt hat auch eine ganz besondere Eigenschaft: Sie wird beim Erhitzen ab etwa 40 °C fest und hält so die vorher an sie gebundene Feuchtigkeit. Die Saftigkeit der gekauften Burgerpatties, von der ich vorhin schon gesprochen habe, kriegen wir jetzt also auch zuhause hin.

Damit habe ich eine halbwegs ordentliche Überleitung geschaffen, um dir die Zubereitung unseres veganen Hackfleischs zu erklären. Schauen wir uns also erstmal an, was sich seit dem Beyond Possible Burger in Version 1.0 geändert hat:

Vegane Burgerpatties

Die Methylcellulose ersetzt Xanthan, Johannisbrotkernmehl und auch das Seitan Fix komplett als Bindemittel-Trio. Das bedeutet natürlich auch, dass nun auch Glutenallergiker in den Genuss kommen, unser veganes Hackfleisch zuzubereiten, wenn sie die Sojasauce durch Tamari ersetzen. Anstelle vom Erbsenproteinisolat verwende ich Sojaproteinisolat. Das hat aber ausschließlich geschmackliche Gründe, das Sojaprotein schmeckt einfach neutraler. Hast du noch das Erbsenzeug vom ersten Versuch? Rein damit! Außerdem verwende ich Rote-Bete-Pulver anstelle vom Saft. Das Pulver kann sehr sparsam dosiert werden und bringt so weniger Eigengeschmack ins Hackes. Wem die ersten Burgerpatties zu süß waren: Das ist die Lösung.

Ansonsten orientiere ich mich bei den Zutaten nach wie vor stark am bestehenden Rezept. Auch im neuen veganen Hackfleisch verwende ich raffiniertes und damit neutrales Kokosöl. Aber in einer anderen Form, als beim letzten Mal. Anstatt das gefrorene Öl direkt in die Masse zu pampen – und dann damit rechnen zu müssen, dass es beim Braten zum Großteil einfach aus den Bratlingen läuft, das haben schmelzende Sachen halt blöderweise so an sich –, emulgieren wir es diesmal mit unserer neuen Freundin, der Methylcellulose. Da so ein bisschen Schmackes und gewisse Scherkräfte nötig sind, um das Pulver in Flüssigkeit aufzulösen, verwendest du am besten einen Food Processor, wie beispielsweise unser kompaktes, schickes, 1,7 Liter fassendes Maschinchen von KitchenAid. Jetzt geben wir das vorher auf etwa 30 °C erhitzte, geschmolzene Kokosöl dazu und lassen den Häcksler auf voller Stufe laufen, bis sich ein gleichmäßiges, leicht transluzentes Gel bildet. Das kannst du jetzt beispielsweise in Eiswürfelformen packen und dann ab damit ins Gefrierfach. Warum, erfährst du gleich.

Kitchenaid Foodprocessor

Als Basis unseres veganen Hackfleischs verwende ich auch diesmal wieder das gute alte Sojahack. Und ich bereite es auch wieder relativ ähnlich vor. Sojasauce, Essig, Kräuterblut für den leichten Eisengeschmack, Liquid Smoke – weil komm schon, rauchig schmecken muss das Hackes! – werden zusammen mit etwas Wasser aufgekocht und dann zum Sojagranulat gegeben, welches jetzt ein paar Minuten quellen darf.

Währenddessen kommt erneut das Tag Team Methylcellulose und Food Processor zum Einsatz. Aus dem Bindemittel, Sojaproteinisolat und ein paar Gewürzen mixen wir eine Art Brät, welches schlussendlich zusammen mit etwas Rote-Bete-Pulver für die Farbe zum eingeweichten Sojahack kommt. Die Masse stellen wir nun für etwa eine Stunde kalt, sodass die Methylcellulose möglichst viel Feuchtigkeit an sich binden kann.

Veganes Hackfleisch

Schlussendlich raspeln wir einen Teil vom gefrorenen Kokosöl-Gel grob oder shreddern es kurz im ohnehin schon eingesauten Food Processor und heben es unter unser Hack. Die weißen Sprenkel sorgen dann auch für den für langjährige Veganer vielleicht erschreckend echten Look, denn ich würde sagen, unser veganes Hackfleisch ähnelt dem Original tierischen Ursprungs doch ziemlich. Das freut uns, aber ganz besonders auch die Kuh!

Theoretisch könnte ich dir an dieser Stelle gratulieren und dir das Go! fürs „sich selbst auf die Schulter klopfen“ geben, du bist fertig. Meine ausführliche Anleitung sah auf den ersten Blick möglicherweise nicht so aus, aber gib es zu, war eigentlich gar nicht so schwer, oder? Abgesehen davon rate ich dir, das Hackes direkt auf Vorrat vorzubereiten und portionsweise einzufrieren. So sparst du dir auch noch den Verpackungsmüll der Convenience-Produkte!

Unser bestes veganes Hackfleisch

Unser veganes Hackfleisch kannst du jetzt in nahezu jeder Rezeptidee verwenden, in der gebratenes, geschmortes oder auch gebackenes Hackes auf der Zutatenliste steht. Als Burger, zum Beispiel zusammen mit unserem knusprigen veganen Bacon, als Fleischbällchen in Tomatensauce auf deiner perfekt al dente gekochten Lieblingspasta oder mit veganem Käse gefüllt als Bifteki.

Allerdings kommt jetzt ein großes Aber. Ich habe ja schon etwas von einem Fleischwolf erwähnt und dass dieser auch in einer veganen Küche Verwendung findet. So richtig perfekt, gleichmäßig und trotzdem locker wird unser veganes Hackfleisch nämlich tatsächlich erst, wenn du es einmal so richtig ordentlich durch den Wolf drehst.

Vegane Fleischbällchen

Wir benutzen dazu den hochwertigen Ganzmetall Fleischwolf-Vorsatz für unsere KitchenAid Küchenmaschine. Das spart, wie auch die anderen Vorsätze, die wir bereits vorgestellt haben, im Vergleich zu einem eigenständigen Gerät zum einen Platz, zum anderen lässt sich die Metallausführung im Kühlschrank ganz einfach vorkühlen, denn auch bei unserem DIY-Analogfleisch ist es notwendig, dass die zu verarbeitenden Produkte nicht zu warm werden.

Der Vorsatz kommt mit drei Schneidplatten mit verschiedenen Feinheitsgraden. Uns gefällt das mittlere Setting für die meisten Anwendungen am besten, das Hack wird so wirklich sehr fein, behält aber noch Struktur und einen genialen Biss.

Kitchenaid Fleischwolf

Die vorbereitete, gut gekühlte und durchgezogene Masse kommt oben ins Mahlwerk, welches ganz simpel von der Küchenmaschine auf mittlerer Stufe angetrieben wird, mit dem beiliegenden Stopfen hilfst du einfach nach und Ruckzuck hast du Hackes auf dem Teller, welches nun wirklich so aussieht, als könnten wir zusammen eine vegane Metzgerei aufmachen. Und sind wir ehrlich, die veganen Hack-Produkte in den Kühltruhen der Supermärkte faszinieren doch auch ganz besonders wegen der teils täuschend echten Optik, oder?

Du denkst dir jetzt vielleicht, dass es schon ein bisschen bekloppt ist, als Veganer knappe 150 € für einen Fleischwolf hinzulegen, den man alle paar Monate mal für ein einziges Rezept herauskramt. Da kann ich dich beruhigen, das Küchen-Gadget kann mehr, als sein Name vermuten lässt. Abgesehen davon, dass du damit auch andere Bratlingmassen wie zum Beispiel für unseren Black Bean Burger im Handumdrehen zubereiten kannst, zauberst du damit auch den perfekten Falafelteig, Aufstriche oder selbstgemachte Obst- und Gemüsebreis für den Nachwuchs. Im Gegensatz zum Mixer liefert der Wolf gleichmäßigere Ergebnisse, da die Lebensmittel eben nach und nach durch das Messer geführt werden.

Kitchenaid Fleischwolf

Und falls du trotzdem noch skeptisch bist: KitchenAid bietet auch einen günstigeren Fleischwolf mit Kunststoffgehäuse an. Dann allerdings ohne Wurstfüllhörner und ja, du kannst Gift drauf nehmen, dass wir schon ganz heiß darauf sind, auch in unserem veganen Würstchen-Game ein paar Levels aufzusteigen.

Welches Hackesrezept aus unveganen Tagen probierst du als erstes aus mit unserem besten, selbst gemachten veganen Hackfleisch?

Unser bestes veganes Hackfleisch

Portionen 600 g

Unser bestes veganes Hackfleisch

Zubereitungszeit 25 Minuten
Kühlzeit 1 Stunde

Für das Fett

  • Kokosöl auf etwa 30 °C erhitzen. Methylcellulose zusammen mit 50 ml gut gekühltem Wasser im Food Processor oder mit einem leistungsstarken Stabmixer mixen, bis ein gleichmäßiges Gel entstanden ist. Bei laufendem Messer Kokosöl nach und nach zugeben. Anschließend in Eiswürfelformen einfrieren.

Für die Basis

  • Sojasauce, Essig, Kräuterblut und Liquid Smoke mit 100 ml Wasser kurz aufkochen und zum Sojahack geben. Vom Herd nehmen, 2 g Rote Bete Pulver unterrühren, 15 Minuten quellen und anschließend vollständig abkühlen lassen. (Siehe Tipp!)
  • Methylcellulose zusammen mit Sojaprotein, Knoblauch- und Zwiebelpulver, Salz, MSG, dem restlichen Rote Bete Pulver und 180 ml gut gekühltem Wasser im Food Processor mixen, bis ein gleichmäßiger Teig entstanden ist.
  • Das eingefrorene Fett grob raspeln oder im Food Processor hacken. Zusammen mit dem „Brät“ zum Sojahack geben, gut vermengen und anschließend mindestens 1 Stunde, besser über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Kann direkt verwendet oder im Fleischwolf auf mittlerer Stufe weiterverarbeitet werden.

Unsere Tipps

Es scheint, als würden die unterschiedlichen Sojagranulat-Produkte auch unterschiedlich viel Flüssigkeit aufnehmen. Wir testen uns die nächsten Wochen durch und ergänzen bei Bedarf Tipps zur Zubereitung. Bis dahin: Wenn das Sojagranulat nach 10-15 Minuten noch recht hart sein sollte, gib' etwas heißes Wasser dazu, rühre es gut durch und lasse es weiter quellen.
Du kannst unser veganes Hackfleisch auch auf Vorrat zubereiten und portionsweise (bereits zu Patties, Meatballs etc. geformt oder auch nicht) einfrieren.

Unser bestes veganes Hackfleisch

Werbung

Werbung! Dieser Beitrag wurde von KitchenAid unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


Gib deinen Senf dazu!

  1. Hallo, erstmal vielen Dank für das ausführliche Rezept. Ich habe schon seit Jahren einen Foodtruck und verkaufe vegane Burger. Das Patty habe ich von Anfang an selbst gemacht. Grünkern, Sojaschnetzel, Tofu war da Hauptbasis. Allerdings trifft das nicht mehr so recht den Zeitgeist und ich muss gestehen, dass die ganzen Beyond meat Nachahmungen doch schon recht gut in der Konsistenz sind. Über den Geschmack lässt sich streiten 😉 gerade Beyond meat find ich sogar super eklig im Nachgeschmack. Aber wie dem auch sei die Konsistenz ist leider einfach sehr sehr gut.

    Daher habe ich mich jetzt mal ran gemacht und sämtliche Zutaten bestellt und rumprobiert, aber leider bis jetzt kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Selbst bei eurem Rezept, habe ich das Problem, dass das Patty zwar super zusammen hält und auch schön aussieht, aber es brät nicht richtig durch. Wenn es außen schon langsam verbrannt ist, ist es innen einfach noch roh. Und die Konsistenz ist dann eher matschig und hat keinen guten Biss.

    Habt ihr da vielleicht noch Ideen? Ich habe mir auch mal die Zutatenliste der ganzen Patty’s angeschaut und eigentlich ist die Grundbasis immer nur Soja- oder Erbsenproteine und Wasser. Methylcellulose natürlich als Bindemittel. Das Klappt ja auch super mit dem Binden aber halt das Ergebnis nach dem Braten ist leider schlecht 🙁

    Juti dann vielen Dank schon mal.

    Lieben Grüß
    Imo

    1. Hi Imo,

      danke dir für das Feedback!

      Den Nachgeschmack (und den Geruch) von Beyond mochten wir anfangs auch nicht. Dann wurde die Rezeptur aber angepasst (das ist nun aber auch schon Jahre her), und der intensive, auf der Zunge bleibende Geschmack reduziert.

      Wie auch immer, teuer ist das Zeug halt.

      Dass die Patties innen nicht durchbraten ist uns allerdings noch nicht passiert, weder bei den Produkten aus dem Handel, noch bei der DIY-Lösung. Was uns gerade bei den Beyond-Burgern allerdings auffiel: Sie lassen sich besser low and slow braten, teilweise habe ich sogar zu Beginn den Deckel auf die Pfanne gepackt. Vielleicht hilft das schon mal?

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. Hallo Ihr 2! Ich liebe eure Newsletter und benutze sie nicht nur als Rezeptinspiration sondern auch als Deutschnachhilfe. Wohne seit 1983 in USA und habe sonst keine deutsche Exposure. Was mich diesmal zum gruebeln bringt ist die Tatsache, dass ich eigentlich kein Produkt mit Zutaten machen will, die ich nicht direkt identifizieren kann. Joerg hat prima erklaert was es mit der Methylcellulose auf sich hat. Ueberzeugt hat er mich aber trotzdem nicht, dass ich das Zeug in mein Essen tu. 🙂 Sorry, dude. Kann ich nicht einfach Psylliumhusk und Chiasamen verwenden? Ich bin ein stickler fuer real whole food. Sojaproteinisolat ist fuer mich dehydrated okara. Ich mach mein eigenes tofu und habe immer Okara im Freezer. Gestern hab ich mein Okara mal in den dehydrator gesteckt und wir haben das getrocknete “Sojaprotein” heute morgen in unseren Smoothy getan. Homemade Protein Drink! Bestens! Krauterblut kenn ich auch nicht; meine Krauter wachsem im Garten und bluten nicht. Aber – und das ist bestimmt der wichtigste Punkt hier: ich versuche auch nicht Fleisch oder Fleischprodukte zu replizieren. Ich esse einfach selbstgemachtes real Futter ohne Viecher zu killen – mein Tofu, Tempeh, Sauerkraut, Sauerteigbrot etc. Ich finde aber den Gedankprozess ideal, den ihr da reingesteckt habt. Also nix fuer Ungut – ich gucke mal, ob ich okara patties mit Rote Beete machen kann. Happy New Year, and keep on cooking!

    1. Hallo Sabine,

      vielen Dank erst mal für das tolle Feedback. Freut uns wirklich sehr!

      Schade, dass ich dich nicht überzeugen konnte. Woran liegt das? Wie beschrieben, Methylcellulose ist im Endeffekt einfach nur ein Ballaststoff, wird häufig sogar im gleichen Zug mit Flohsamenschalen genannt, wenn es um deren verdauungsfördernde Eigenschaft geht. 🙂

      Dass es sich bei beiden um Ballaststoffe bzw. ballaststoffhaltige Zutaten handelt, heißt aber nicht, dass du die Methylcellulose durch Flohsamenschalen austauschen kannst. Flohsamenschalen haben nicht die gleichen Eigenschaften als Bindemittel. Sojaproteinisolat ist ebenfalls etwas anderes als Okara, allerdings kann ich mir den Ersatz sehr gut vorstellen. Kräuterblut hat nichts damit zu tun, dass Kräuter bluten, der Name kommt vom hohen Eisengehalt des Tonikums, welches – wie beschrieben – für einen leicht “blutigen” Geschmack sorgt. Eisentropfen als Nahrungsergänzungsmittel könnten auch funktionieren, die bekommst du sicherlich auch in den USA, falls du es denn testen möchtest. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Hallo Joerg! 🙂 Na gut, ich werde mal googlen ob ich so was wie euer Krauterblut hier finde. Mein Mann sagt gerade, dass das Methylcellulose hier Metamusil ist und meistens Orangenflavor hat. I hab was gegen “fake flavors”, deshalb machen wir psyllium husk in den smoothie. Wenn ich das Zeug ohne Geschmack finde, probier ich’s mal. 😉

      2. Hallo Sabine,

        Metamucil musste ich hingegen eben googeln, aber nein, das ist keine Methylcellulose, sondern ein Nahrungsergänzungsmittel mit – jetzt kommt’s – Flohsamenschalen, also psyllium husk. 😉

        Methylcellulose heißt auch auf englisch Methylcellulose, sie ist völlig geschmacksfrei, in den USA bekommst du sie beispielsweise hier.

        Liebe Grüße
        Jörg

  3. Hey ihr Beiden,

    Erstmal wollte ich ganz allgemein einmal sagen, dass ich jetzt schon seit Jahren sehr gerne Eure Rezepte koche. Und jetzt einmal ganz unabhängig von diesem Rezept, welchen Food Processor würdet ihr empfehlen? Für das Herstellen von Pasten, gehackten Kräutern, Nussmus etc?

    Ganz liebe Grüße und schöne Weihnachten

    Eva

    1. Hi Eva,

      erstmal vielen lieben Dank für das tolle Feedback! Wir benutzen tatsächlich den vorgestellten Food Processor. Für den Preis und die kompakte Größe ist er wirklich gut. Allerdings schauen wir immer mal wieder nach anderen Geräten, die eventuell etwas größer sind, haben aber bisher noch keine bessere Alternative gefunden.

      Liebe Grüße
      Jörg

  4. Frage wegen Kräuterblut: Ist das fürs Rezept notwendig oder “nur” als Nährstoffzugabe? Nehme sowieso Eisen, da ich n Mangel habe, von daher würde ich das jetzt nicht unbedingt auch noch reintun, vor allem, weil Eisen ja als Präparat nicht immer so super verträglich ist…

    1. Hi Annabel,

      was das Kräuterblut im Rezept für eine Funktion hat, ist im Beitrag beziehungsweise im vorangehenden zum Beyond Possible Burger beschrieben. Du kannst es weglassen, allerdings hat es einen großen Anteil an diesem bestimmten Geschmack. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  5. Mega! Ich werde das Rezept ausprobieren! Leider schmecken Fertigprodukte oft künstlich und getreidig.
    Ich habe letztens an einem Foodtruck Burger mit einem “Soja-Seitan-Patty” gegessen. Mega lecker!!!
    Eine kleine Anregung für euch mal ein Patty-Rezept mit Soja UND Seitan zu kreieren. 🙂

    1. Hi Christian,

      erstmal vielen lieben Dank und viel Spaß beim Nachmachen. Die Meatball-Basis aus unseren “Spaghetti mit veganen Meatballs” besteht aus Sojagranulat und Seitan, die könntest du dir mal anschauen. Die Teriyaki-Tofu-Meatballs aus Tofu und etwas Seitan. Vielleicht gehen die Rezepte ja in die richtige Richtung. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  6. Hey, wir haben einen erst kürzlich einen vitamix a3500i angeschafft, wisst ihr ob wir den auch für die Zubereitung nehmen können oder ist das zu heftig?

    1. Hi Kevin,

      für den Vitamix könnte die Menge für das “Fett” einfach zu wenig sein, die Dinger brauchen immer etwas Material, andernfalls hängt alles nur an den Seiten des Mixbehälters und wird eben nicht gemixt. Ansonsten spricht aber eigentlich nichts dagegen, den zu benutzen. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Mist, ich hatte es fast vermutet, tatsächlich liest man das bei unseren Vitamix Gerät auch in den Tests… Ich möchte am Wochenende sehr, sehr gern das Hack probieren, den Food processor bekomme ich bis dahin nicht. Gibt es qualitativ gleichwertige Geräte, welche ich bei Mediamarkt / Saturn bekommen könnte?

        Liefern tut das aktuell keiner so schnell 🙁

      2. Hi Kevin,

        falls MM/Saturn keine KitchenAid-Produkte führt, kann ich dir gerade leider keine aktuellen alternativen Food Processoren empfehlen. Um ehrlich zu sein, suchen wir selbst noch nach dem “heiligen Gral”.

        Liebe Grüße und viel Glück bei der Suche
        Jörg

      3. Hallo Jörg, ich habe den food Processor in der Stadt bekommen!

        Habe das Fett nun fertig und bin wirklich gespannt auf das Ergebnis. Muss aber sagen das die Menge (50ml Wasser) auch für das Gerät etwas gering zu sein scheint, musste das Gerät etwas kippen und das Öl schon etwas eher dazu geben :/. Ich mache aber beim nächsten Mal etwas mehr da sollte das kein Thema mehr sein.

      4. Klar, größere Mengen lassen sich immer besser mixen, wir hatten bisher aber keine größeren Probleme mit dem Rezept. Allerdings wird die Masse einfach zwangsläufig etwas klebrig. Das “ist halt so”. 😅

    2. Servus!
      Vielen Dank für dieses so schön ausführliche Rezept!
      Ich hätte gerne ein ungewürztes „Hack“, das ich dann wie Hack mit Gewürzen zusammen zu Bratwürsten verarbeiten kann!
      Nun meine Frage: was kann ich alles weglassen um nur den reinen „Fleischgeschmack“ zu haben aber ohne die physikalischen Eigenschaften zu verändern?
      Vielen Dank im Voraus für eine Antwort!!!

      1. Hallo Wolf,

        das Zwiebel- und Knoblauchpulver kannst du grundsätzlich weglassen, wenn du ohnehin würzt. Den Flüssigrauch je nach weiterer Zubereitung auch. Grundsätzlich aromatisieren diese Zutaten das Hackes aber nur, wir würzen die Grundmasse trotzdem noch je nach Rezept. 🙂

        Liebe Grüße
        Jörg

  7. Hallo.
    Das von euch bei Amazon verlinkte Produkt “MSG”, ist laut Verkäufer bei Amazon
    nicht(!) vegan, sondern vegetarisch. (siehe Antwort auf eine Kundenfrage von 15/16.09.2020
    unter dem verlinken Artikel).

    1. Moin Martin,

      ich finde den erwähnten Kommentar auf Amazon leider nicht. Der wäre allerdings auch so oder so falsch. Ajinomoto gewinnt das reine MSG in Europa aus Zuckerrüben und Mais, in Südostasien und Südamerika aus Tapioka und Mais und bezeichnet das eigene Produkt selbst als “vegan”. Also keine Sorge, wir können getrost “glutamaten”. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  8. Euer Sojahack hat in unserer Küche solch einen festen Platz, dass ich die Zutaten in größere Menge kaufe und inzwischen bei unter 4€ für 600g bin. Und geschmacklich macht es den Fertigprodukten auch zusätzlich noch brutal was vor. Vielen Dank für eure Mühe😊