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Abū ʿOmar al-Shīshānī, "Abu Omar der Tschetschene"

Von ISIS organisierte terroristische Aktionspläne in Großbritannien, Frankreich und Deutschland

Europa ist nach wie vor der Gefahr von Anschlägen ausgesetzt. Nach drei alptraumhaften Monaten mit Anschlägen in Nizza, Wien und Paris befürchten die Sicherheitskräfte, dass die Blutspur noch nicht zu Ende ist.

Ein Führer des islamischen Staates koordiniert angeblich Anschläge in Europa während der Weihnachtszeit als Vergeltung für die neuerliche Veröffentlichung von Karikaturen in der französischen Satirezeitung Charlie Hebdo. Mitglieder der britischen Sicherheitsdienste berichteten während einer Videokonferenz anlässlich der Internationalen Sicherheitswoche in London, dass von der Führung des islamischen Staates, die in den islamistisch kontrollierten Gebieten Libyens und Nordsyriens operiert, terroristische Aktionspläne entwickelt wurden und von Abu Omar al-Shishani koordiniert würden.

Tarkhan Tayumurasowitsch Batiraschwili, besser bekannt als Abu Omar al-Schischani, war ein ehemaliger Feldwebel in der georgischen Armee und Befehlshaber der bewaffneten Formationen des islamischen Staates in Syrien; in diesen Reihen war er besser bekannt unter dem Kampfnamen Abū ʿOmar al-Shīshānī, “Abu Omar der Tschetschene”. Es wurde angenommen, dass Al-Shishani 2016 bei einem Luftangriff der USA getötet wurde. Verschiedene Quellen und letztlich der Bericht aus Großbritannien scheinen diese Hypothese jedoch zu widerlegen; man betrachtet al-Shishani jetzt als einen IS-Führer, der außerhalb der syrischen Grenzen operiert.

Am 4. Dezember wurde auf der Website breitbart.com ein Interview mit einem ehemaligen MI6-Agenten veröffentlicht, der berichtete, dass “die Sorge besteht, dass [Shishani] nach Angaben von Leuten, die ihn kennen, für die Karikaturen über den Propheten Mohammed an Orten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien während der Weihnachtszeit Rache zu üben. Ich fürchte, ich bringe keine guten Nachrichten, aber wir müssen besorgt sein über eine Terrorwelle, die dieses Jahr zu Weihnachten aus Nordsyrien und Libyen kommen wird.”

Milizkommandos wären von Syrien über die Türkei oder über das Mittelmeer von Nordafrika nach Europa geschickt worden, und laut dem ehemaligen MI6-Beamten hätten die Dschihadisten die Lockerung der Kontrollen der insbesondere aus Nordafrika kommenden illegalen Einwanderung in Italien aufgrund der Covid-19-Pandemiekrise ausgenutzt, wo die Polizeikräfte weiterhin mit der Kontrolle der lokalen Bevölkerung beschäftigt sond anstatt die illegale Einwanderung zu unterdrücken.

Am 3. November hob das britische Innenministerium den Grad der Sicherheitsbedrohung auf “ernst” an und wies darauf hin, dass ein Terroranschlag als “sehr wahrscheinlich” gilt. Die Entscheidung fiel nach den Terroranschlägen in Frankreich und Österreich und, wie aus den widersprüchlichen Versionen hervorgeht, auch in Deutschland, in Trier.

Europa und Terror: drei alptraumhafte Monate

Am 3. November schoss in Wien ein bewaffneter Mann, der als mazedonisch-österreichischer Staatsbürger albanischer Herkunft identifiziert wurde, der 20-jährige Kujtim Fejzulai, wahllos in eine Menschenmenge, wobei vier Menschen getötet und ein Dutzend verwundet wurden. Fejzulai, der von der Polizei erschossen wurde, war ein ISIS-Sympathisant, der nach Verbüßung einer Strafe wegen terroristischer Straftaten vorzeitig aus der Haft entlassen worden war. Er hatte ohne Erfolg versucht, nach Syrien zu reisen, um sich der Terrorgruppe “Islamischer Staat” anzuschließen.

Am 29. Oktober vergangenen Jahres tötete der 21-jährige Tunesier Brahim Aoussaoui drei Menschen in der Kathedrale Notre Dame in Nizza. Aoussaoui war am 20. September letzten Jahres an Bord eines Bootes mit illegalen Einwanderern  in Lampedusa eingetroffen. Nach der Landung wurde gegen ihn von der Staatsanwaltschaft Agrigent wegen illegaler Einwanderung (es ist nicht klar, ob es sich dabei um Beihilfe handelte) ermittelt; danach war er an Bord des Schiffes Rhapsody in Quarantäne gehalten worden, bis er am 8. Oktober in Bari an Land ging. Der Attentäter konnte mit einem vom italienischen Roten Kreuz ausgestellten Formular nach Frankreich gelangen, wo er eine befristete Aufenthaltsgenehmigung erhielt.

Am 16. Oktober enthauptete ein 18-jähriger tschetschenischer Flüchtling, Abdoullakh Anzorov, in einem Vorort außerhalb von Paris den Lehrer Samuel Paty, um sich an den von Charlie Hebdo veröffentlichten Karikaturen über Mohammed zu rächen. Paty hatte sie während eines Vortrags über Demokratie an einem französischen Gymnasium gezeigt und kommentiert.

Während die Pariser Redaktion des Magazins nach dem Terrorangriff aus Gründen der Sicherheit für die Mitarbeiter seinen Standort verlegt hat, jedoch weiterhin Morddrohungen erhielt, startete Zaher Hassan Mahmood im September vor dem ehemaligen Hauptquartier einen Messerangriff, bei dem zwei Menschen verletzt wurden. Der pakistanische Staatsbürger gab nach Polizeiangaben zu, dass er nach der Neuveröffentlichung der Karikaturen aus Rache gehandelt habe. Mahmood wurde wegen terroristischer Straftaten angeklagt.

Die Synthese der jüngsten dramatischen Ereignisse in Europa in den letzten drei Monaten, die einige Medien bewusst auf den zweiten Platz nach der Coronakrise setzen wollten, wiederholt lediglich zum x-ten Mal ein beunruhigendes Bild: Italien ist der Brückenkopf für die Entsendung, Ankunft und Organisation islamistischer Milizsoldaten, die von der Führung der dschihadistischen Netzwerke auf eine “Mission” geschickt wurden.

Italien als “Niemandsland”

Es gilt als objektiv anerkannt, dass von Libyen und Tunesien die größten Gefahren für die öffentliche Sicherheit ausgehen, und zwar nicht nur in Italien, sondern ganz allgemein in Europa. Dabei sehen wir uns mit einer völligen Unterschätzung des Phänomens durch die Politiker konfrontiert. Ohne so weit zu gehen, von einer Terroristeninvasion zu sprechen, ist angesichts der Risiken, die sich aus den ständigen Anlandungen illegaler Immigranten in Italien ergeben, die von den Ordnungskräften größtenteils nicht abgefangen werden können, klar, dass dadurch ein möglicher neuer Anstieg der Terrorismusgefahr gegeben ist.

Wenn Italien bis zum heutigen Tag vor augenfälligen Aktionen islamistischer Terroristen gefeit geblieben ist, dann deshalb, weil es als eine Art “Niemandsland” gilt, in dem jeder gegen Gesetze oder Notstandsmaßnahmen verstoßen kann und dabei ungestraft bleibt oder jedenfalls nicht in sein Herkunftsland zurückgeschickt wird.

Quelle: ofcs.report

2 Gedanken zu „Terrorismus: Europa erneut von Anschlägen bedroht“
  1. Bitte den Absatz von “Objektiv anerkannt” bis “laufenden Pandemie” löschen. Er enthält zum Ende hin Unzusammenhängendes und wird, wenn man weiterliest, ohnehin durch den nächsten Absatz überholt/ersetzt.
    Danke im Übrigen für Eure großartige laufende Arbeit!
    LG Carolus

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