Rettungsaktion

Kredit für Karstadt Kaufhof: Chef der Monopolkommission äußert Bedenken

(c) Getty Images (Sean Gallup)
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Am Mittwoch ist bekannt geworden, dass die Bundesregierung dem letzten großen deutschen Warenhauskonzern mit einem Darlehen von bis zu 460 Millionen Euro unter die Arme greifen will.

Der Vorsitzende der Monopolkommission, Jürgen Kühling, hat Bedenken zur geplanten Staatshilfe für den Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof geäußert. Eigentümer der Warenhauskette ist die Signa-Holding des österreichischen Milliardärs René Benko.

Zwar seien staatliche Leistungen an einzelne Unternehmen in der Corona-Krise zu rechtfertigen, sagte Kühling. "Ein verordneter Lockdown bringt ja das Geschäftsmodell praktisch zum Erliegen." Allerdings sei fraglich, wie nachhaltig die Rettungsaktion für Galeria Karstadt Kaufhof sei.

"Die eher weniger gute" Perspektive des Unternehmens vor dem Hintergrund einer schleppenden Digitalisierung sei "problematisch". Kritisch für die Steuerzahler sei zudem der Umstand, dass es sich um ein nachrangiges Darlehen handle. "Im Insolvenzfall besteht kaum eine Chance auf Rückzahlung", sagte Kühling. Die Monopolkommission ist ein ständiges Beratungsgremium für die Bundesregierung in der Wettbewerbspolitik.

Staatshilfe von bis zu 460 Millionen Euro geplant

Wie am Mittwoch bekannt wurde, will die Bundesregierung dem letzten großen deutschen Warenhauskonzern mit einem Darlehen von bis zu 460 Millionen Euro unter die Arme greifen. Der zuständige Ausschuss des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) gab grünes Licht für ein sogenanntes Nachrangdarlehen.

Die 131 Warenhäuser des von der Corona-Krise hart getroffenen Konzerns gelten als Publikumsmagneten in vielen Fußgängerzonen. Mit der Unterstützung leiste die Bundesregierung einen wichtigen Beitrag, um Arbeitsplätze zu sichern und die derzeit schwierige Lage für das Unternehmen zu überbrücken, hieß es in Berlin.

(APA/dpa)

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