Cremige Spargelpasta mit Räuchertofu

Cremige Spargelpasta mit Räuchertofu
Direkt zum Rezept →

So langsam aber sicher schaltet das Wetter endlich auf den Frühlingsmodus um und wir haben das beste Rezept zum Saisonwechsel im Gepäck: cremige Spargelpasta mit knusprig gebratenen Räuchertofuwürfeln.

Lehne ich mich aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass das hier die beste Spargelpasta sein könnte, die du je probiert hast? Klar, mindestens bis zur Hüfte, vielleicht halte ich mich nur noch mit dem großen Zeh am Fensterrahmen fest. Aber ich vertraue mindestens meinem Gleichgewichtssinn und noch mehr dem Zeh und bleibe bei der mutigen oder vielleicht auch äußerst dummen Aussage, je nach Blickwinkel. Denn ganz ehrlich, niemand kann mir weiß machen, dass die Kombination aus auf den Punkt al dente gekochten Fusilli, knackigem, nur kurz in der Sauce angewärmtem grünem Spargel, dem Aroma von knusprig gebratenem Räuchertofu, karamellisiertem Knoblauch und einer cremigen Sauce aus spritzigem Weißwein und einem Schuss Hafersahne nicht irgendwie überaus stark nach Perfektion klingt.

Und dabei spreche ich von einem wirklich mehr als alltagsfreundlichen Rezept. In maximal 20 Minuten steht sie auf dem Tisch, das ist quasi ein Versprechen und damit im Zeit-Geschmack-Verhältnis ein absoluter Volltreffer auch für unter der Woche.

Also gönn’ dir eine gute Pasta und den leckersten, intensivsten Räuchertofu, schnapp’ dir den frischesten, knackigsten Bund Spargel und greif beim Weißwein zur „guten“ Flasche, dann sind Kochskills beinahe schon nebensächlich.

Cremige Spargelpasta mit Räuchertofu

Den Tofu schneiden wir in kleine Würfel, damit wir so viel Oberfläche, wie nur irgendwie möglich knusprig bekommen. Zusammen mit etwas gutem Olivenöl kommt er in eine Pfanne oder eine Sauteuse und wird bei mittlerer Hitze gebraten. Währenddessen kannst du die übrigen Messerarbeiten erledigen: Knoblauch fein hacken, den Spargel leicht schräg in nicht zu dünne Scheiben schneiden und etwas Petersilie fürs Topping hacken, das war es mit der Handarbeit.

Sobald der Tofu rundum goldbraun ist und ordentlich nach Raucharoma duftet, kommt der Knoblauch mit dazu, den wir nun vorsichtig bei etwas geringerer Hitze für etwa 2 Minuten leicht karamellisieren. Pass dabei auf, dass er nicht zu viel Farbe annimmt, Knoblauch wird schnell bitter, wenn du ihm zu viel Feuer unterm Hintern machst.

Jetzt wird mit Weißwein abgelöscht (die Pasta und die kochende Person, ba dumm tss) und auf etwa die Hälfte einreduziert. Verzichtest du auf Alkohol, kannst du einen alkoholfreien Wein, nicht zu süßen Traubensaft, Gemüsebrühe oder eine Kombination aus beidem verwenden und mit etwas Apfelessig für die Säure abschmecken. Alkohol dient in der Küche jedoch auch als Geschmacksverstärker, geht der Wein also für dich klar, dann rein damit.

Spätestens jetzt solltest du die Pasta aufsetzen. Für unsere cremige Spargelpasta mit Räuchertofu verwenden wir gerne Fusilli-Varianten, deren Biss perfekt zum knackigen Spargel passt und weil sich die Sauce und auch der ein oder andere Tofuwürfel gut in den Spiralen festhalten kann. Grundsätzlich eignet sich aber jede kurze Pastaform.

An dieser Stelle ein Podcast-Tipp für Pastanerds. Wer sich schon immer gefragt hat, wie eine neue Nudelsorte entsteht oder warum das nicht gerade häufig passiert, darf die Kurzserie „Mission ImPASTAble“ von The Sporkful nicht verpassen. Wir jedenfalls können es kaum erwarten, bis Cascatelli nach Europa herüberschwappen.

Cremige Spargelpasta mit Räuchertofu

Während die Nudeln ihr Bad im gut gesalzenen Wasser nehmen, geben wir Hafer- oder Sojasahne in die Pfanne und lassen auch diese um etwa die Hälfte einreduzieren, bevor wir die Sauce mit Salz und – Achtung – Miso abschmecken. Letzteres bringt einen ordentlichen Schwung Umami in unsere Spargelpasta, herausschmecken wird die Paste jedoch niemand.

Etwa zwei Minuten bevor der Nudeltimer bimmelt, kommt der grüne Spargel zur Sauce, eine Minute später folgen die Nudeln und sobald diese dir beim x-ten Mal Probieren (hey, kann ich verstehen, das Zeug könnte man eigentlich auch so löffeln) durch einen perfekten Biss signalisieren, dass sie jetzt gerne gegessen werden würden, wird auf die besten Pastateller verteilt, mit obligatorischer Petersilie garniert und jetzt sag’ mal: Ich habe nicht zu viel versprochen, oder? Oder? Hey, mein Zeh wird langsam lahm.


Portionen 4 Portionen

Cremige Spargelpasta mit Räuchertofu

Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 20 Minuten
  • Tofu in etwa 5 mm große Würfel schneiden. Öl in eine heiße Pfanne geben, Tofu 5-7 Minuten rundherum goldbraun braten.
  • Knoblauch fein hacken, in die Pfanne geben und bei geringer Hitze und unter häufigem Rühren 2 Minuten braten.
  • Mit Weißwein ablöschen und auf niedriger Hitze 5 Minuten einreduzieren lassen.
  • Währenddessen Pasta in gut gesalzenem Wasser kochen.
  • Hafersahne mit in die Pfanne geben und ebenfalls 5-7 Minuten einreduzieren lassen. Währenddessen Spargel schräg in etwa 5 mm dicke Scheiben schneiden.
  • 3 Minuten vor Ende der Garzeit der Pasta (Packungsanweisung beachten) Spargel und Misopaste unter die Sauce heben. An dieser Stelle sollte diese bereits relativ dick sein und Blasen werfen.
  • Etwa 200 ml vom Pastawasser abschöpfen und beiseitestellen. Nudeln abgießen und mit 100 ml vom Nudelwasser in die Pfanne geben. 1-2 Minuten weiterkochen lassen, bei Bedarf nach und nach das restliche Nudelwasser dazugeben.
  • Mit Pfeffer würzen und mit fein gehackter Petersilie getoppt servieren.

Cremige Spargelpasta mit Räuchertofu

Unterstütze uns

Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.

Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


Gib deinen Senf dazu!

  1. Sooooo gut! Ich hatte die letzten Tage keine Hafersahne da, ein großer Klecks Frischkäse hat es ebenfalls getan 👌🏻 Geht übrigens auch richtig gut mit Schupfnudeln oder Spätzle! 😉

  2. Lecker lecker!
    Für Freitag Mittag habe ich mich nicht getraut, eine Flasche Weißwein zu öffnen, weil die Versuchung dann zu groß ist, zum Essen ein oder zwei Gläschen zu trinken. 🙂 Aber ein Piccolo Sekt ging genauso gut.

    Vielen Dank für das Rezept.

  3. Huhu, hierzu eine kurze Frage: was spricht gegen eine Verwendung von roter oder dunkler Misopaste? Habe nur diese im Haus. Liebe grüß und danke schon mal für das Rezept!

    1. Hi Rebecca,

      grundsätzlich gar nichts, die helle Misopaste hat einfach ein milderes Aroma und bringt somit nicht zu viel Eigengeschmack mit ins Rezept. Deshalb verwenden wir die gerne, wenn es “nur” darum geht, ordentlich Umami an ein Gericht zu packen. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  4. Hab das Rezept zur Spargelzeit sehr oft gekocht und jetzt passend zum Herbst abgewandelt und anstelle von Spargel Rosenkohl und Champignons verwendet. Geht auch richtig gut!

  5. Yummie.das klingt super. Ich hätte gerade alles da außer die Misopaste. Ob es wohl auch schmeckt, wenn ich die durch Sojasauce ersetze? Oder fehlt dann was? Dankeee uns liebe Grüße

    1. Du kannst alternativ mit Sojasauce abschmecken, falls du keine Misopaste hast … aber nur, wenn du’s beim nächsten mal mit Miso kochst. Deal? 😅

  6. Hallo ihr zwei, das Gericht gab es gestern und ich war richtig angenehm überrascht. Ich bin bisher überhaupt kein Tofufan, aber hier hat mir der Tofu richtig gut geschmeckt. Ich werde wirklich noch Fan davon! Habe jetzt schon einige eurer Gerichte nachgekocht und schon zwei Bücher von euch und möchte euch einfach mal ein Riesenlob dalassen. Für das, was ihr macht hier auf dem Blog und in den Büchern, bin ich echt unendlich dankbar. Ich glaube, dass ich durch euch bald komplett Veganer werde! Bisher bin ich noch Flexitarier, esse selten Fleisch, aber das ist einfach alles so lecker hier und mir geht es sooooo gut nach einem veganen Essen. Bin sooo dankbar für all die Rezepte. Ich habs am Anfang einfach gekocht, weil ich gesünder essen wollte und es mir mit “normalem” Essen oft nicht gut ging, und wegen Tierwohl, und habe erstmal eher nach guter vegetarischer Küche gesucht, aber nach einer Zeit des Nachkochens eures Blogs und der Gerichte aus euren Büchern überlege ich ernsthaft, ganz vegan zu leben. Was eigentlich vorher gar nicht mein Ziel war. Total irre und ich freue mich riesig. Danke so sehr, dass ihr das hier macht !! Mein Ziel, viel bewusster zu leben, ist so viel näher gerückt, und ich sehe jetzt einen soliden Weg dahin. Und einen sehr leckeren 😉 Alles Beste für euch, Mandy

    1. Hi Mandy,

      sehr cool, solches Feedback freut uns immer wirklich riesig. Danke dafür, auch für die Unterstützung und wir sind gespannt, wann du den “Ganz vegan”-Schalter umlegst, du klingt ja schon sehr zuversichtlich. 💪

      Liebe Grüße
      Jörg