Die internationale Gemeinschaft will mit fast zwölf Milliarden Euro ein ins Stocken geratenes Umweltprojekt in Afrika wieder voranbringen. Beim Umweltgipfel "One Planet Summit" in Paris sind für das Projekt Zusagen von etwa 11,8 Milliarden Euro zusammengekommen.

Wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mitteilte, ist der jetzige Beschluss eine Beschleunigung einer 15 Jahre alten Initiative. "Wir bereiten wirklich das Afrika von 2030 vor." Die Herausforderung bis 2030 sei riesig. Bei dem Projekt mit dem Namen Große Grüne Mauer sollen über Tausende Kilometer Bäume wie ein grünes Band in der Sahelzone gepflanzt werden, von Dakar bis Dschibuti. 

Damit soll die Ausbreitung der Sahara und somit die weitere Wüstenbildung gestoppt werden. Auch Hungersnöte und Dürren in der Region sollen so bekämpft werden. Bisher hat die Initiative, die bereits in den 2000ern ins Leben gerufen wurde, aber nur wenige Bäume gepflanzt.

50 Staaten wollen 30 Prozent der Land- und Meeresflächen schützen

Die Sahelzone ist eine Region in Afrika, die besonders vom Klimawandel betroffen ist. Das bringt zahlreiche Konflikte mit sich, weshalb viele Menschen aus den Regionen fliehen. Bisher wurde laut Macron nicht genug Geld eingesetzt. Er rief zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darüber hinaus Länder auf, sich einer globalen Allianz anzuschließen. Dabei wollen 50 Staaten 30 Prozent der Land- und Meeresflächen weltweit bis zum Jahr 2030 schützen. Die Anstrengungen müssten hochgefahren werden, um biologische Vielfalt zu wahren, sagte Merkel.

Merkel sagte in ihrem Eingangsstatement beim Summit,  sie freue sich, dass Deutschland der von Frankreich und Costa Rica initiierten "High Ambition Coalition for Nature and People" beitreten werde. "Mit dieser Koalition setzen wir uns (...) gemeinsam dafür ein, weltweit 30 Prozent der Landes- und Meeresflächen zu schützen.Die EU hatte vor einigen Monaten das 30-Prozent-Ziel schon für die Gemeinschaft der 27 Staaten festgelegt. Auch Großbritanniens Premierminister Boris Johnson und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprachen sich für einen stärkeren Artenschutz aus. 

"Wir haben schon oft über die Zusammenhänge zwischen dem Verlust der biologischen Vielfalt und Covid gesprochen", sagte von der Leyen. "Und wenn wir nicht dringend handeln, um unsere Natur zu schützen, stehen wir vielleicht schon am Anfang einer Ära von Pandemien."

Greenpeace lobt Entscheidung

Die Umweltorganisation Greenpeace lobte den Zusammenschluss der 50 Staaten zum Schutz der Lebensräume von Mensch und Tier. Es handle sich um den "Multilateralismus, die wir brauchen, wenn wir die biologische Vielfalt schützen und uns vor zukünftigen Pandemien schützen wollen".

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hingegen hält den von Frankreich organisierten Klimagipfel für leeres Gerede. "Live vom One Planet Summit in Paris: Blabla Natur, Blabla wichtig, Blabla ehrgeizig, Blabla grüne Investitionen, Blabla grüne Möglichkeiten, Blabla grünes Wachstum", schrieb sie auf Twitter.