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Tolstoys veröffentlichen zweites Album Mirror Me

Das Quintett Tolstoys aus Bratislava veröffentlicht mit Mirror Me ihr neues Album. Die Band um die charismatische Sängerin Ela Tolstova liefert eine interessante Mischung aus Dream und IndiePop. Der Sound der Band ist gespickt von elektronischen Einflüssen, aber auch ruhige Klänge, wie die einer Geige finden gekonnt ihren Platz in den Liedern. Nach dem Debüt Botanika aus dem Jahr 2017 erscheint nun der Nachfolger.

Mittlerweile ist es fünf Jahre her, dass ich Tolstoys auf dem Waves Vienna Festival in Österreich live erlebt habe. Die Location war das kleine Schubert-Theater, in dem ansonsten Puppenspiele aufgeführt werden. An diesem Tag verzauberten  mich dort jedoch die slowakischen Musiker. Elas Stimme, der abwechslungsreiche Sound der Band und die ganze Atmosphäre blieben mir lange als magisch in Erinnerung. Ihre damals erschienenes Debüt hat mir die Band anschließend zugeschickt. Das Album Botanika hat bis heute Lust auf mehr gemacht. Meine Erwartungen waren also hochgesteckt.

Das neue Album Mirror Me hält uns allen einen Spiegel vor. Dieses Album untersucht, wie die Vergangenheit unsere Emotionen und unser Handeln beeinflussen. Herauszufinden inwieweit unsere Gefühle, Gewohnheiten und Muster davon herrührt sind, wie wir von anderen in der Vergangenheit behandelt wurden, davon handeln die Stücke. Tolstoy sagen selbst, das neue Werk sei ein Versuch, aus unserem menschlichen Körper herauszutreten und unsere Emotionen aus der Ferne zu beobachten und zu verstehen.

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Syntiepop mit Drama 

Das Album startet mit dem Track Skin Hunger. Die Nummer nistet sich spielerisch mit einem eingängigen Rhythmus in den Gehörgängen ein. Wir brauchen viele Berührungen, schließlich sind wir Menschen, ist die klare Aussage des Titels. Es folgt der Titeltrack Mirror Me, der mit prasselnden Regenschauer-Klängen beginnt. Ich nicht umhin, daran zu denken, wie gut sich das Lied als Filmmusik im Drama oder Liebesfilmen eignen würde.

Ebenfalls verträumt und zugleich etwas verrucht kommt Cigarette Tongue daher. Die typischen 80er Jahre CASIO Synthesizer Klänge sind absolut charakteristisch für die Band. Das nächste Lied Love ist not for rent spricht quasi für sich.

Im Song Discribe My Name heißt es „If you wanna go in, body stays, If you wanna go in, just grab my hand“ Doch im dazugehörigen Video wird nicht nur die Hand gehalten, sondern direkt geheiratet. Beachtlich ist, dass die Band zu fünf Songs des Albums eigene Musikvideos veröffentlicht hat und weitere werden folgen. Es soll zu jedem Stück ein Videos mit unterschiedlichen Künstler:innen geben. Das Stück Salt erhält durch den Einsatz eines Xylophon seinen verspielten Klang. Neben zwei Titeln in slowakischer Sprache ist der ausdrucksstarke Song Gentle nicht zu vergessen. Ela Tolstova zeigt hierbei sinnlich den von ihr besungenen Tanz mit den Emotionen.

Abschließend kann ich sagen, dass sich das lange Warten auf die neue Stücke von Tolstoys gelohnt hat. Das Album Mirror Me ist abwechslungsreich, wobei die Songs mal mit groovigen Beats daherkommen und dann wieder gefühlvoll und verträumt überzeugen.

Im Mai stehen Tolstoys gemeinsam mit der Wuppertaler Band Darjeeling bei folgenden Konzerten auf drei Bühne in Deutschland.

Tolstoys auf Tour 2022

05.05.2022 Berlin, Badehaus

06.05.2022 Köln, Stadtgarten

08.05.2022 Hamburg, Knust

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Fotocredit: Tolstoys by Tolstoys Iryna Drahun